Das Wappen
Zum Inhalt im Wappen:
Der vitruvianische Mensch
Das Corps Berlin hat dieses Symbol bewusst in sein Wappen aufgenommen. Es bezieht sich auf die geistigen Grundlagen, die in seiner Präambel festgelegt sind.
Die Zeichnung ist 1492 von Leonardo da Vinci gefertigt worden. Die Studie ist in der Renaissance und bis heute die Metapher für Humanismus, Ästhetik und Wissenschaft
Der Name stammt nicht von Leonardo selbst. Er erinnert an den römischen Architekten Marcus Vitruvius Pollio ( geb. ca. 75 vor unserer Zeitrechnung).
Der schrieb grundlegende Bücher zur Architektur und Baukunst, die heute noch gültig sind.
Vitruvius stellte u.a. die Theorie des wohlgeformten Menschen mit einem ideale Verhältnis der Körperteile zueinander auf mit dem Hintergedanken, dass dieses Maß auch für alle künstlichen und künstlerischen Körper gelte.
Mit seiner Federzeichnung illustriert Leonardo da Vinci die These des Vitruvius, der aufrecht stehende Mensch füge sich sowohl in die geometrische Form des Quadrates wie der des Kreises ein. Das Idealbild der menschlichen Schönheit besteht aus der Beziehung einzelner Teile zueinander, wie es auch der Goldene Schnitt fordert. Dieser Bild des Leonardo stellt in vielen Konstruktionsschritten einen eleganten Algorithmus der Quadratur des Kreises dar.
Lassen wir Vitruvius selber sprechen:
„…ferner ist natürlicherweise der Mittelpunkt des Körpers der Nabel. Liegt nämlich ein Mensch mit gespreizten Armen und beiden auf dem Rücken, und setzt man die Zirkelspitze an der Stelle des Nabels ein und schlägt einen Kreis, dann werden von dem Kreise die Fingerspitzen berührt. Ebenso, wie sich am Körper ein Kreis ergibt, wird sich auch die Figur eines Quadrates in ihm finden. Wenn man nämlich von den Fußsohlen bis zum Scheitel Maß nimmt und wendet dieses Maß auf die ausgestreckten Hände an, so wird sich die gleiche Breite und Höhe ergeben, wie bei Flächen, die nach dem Winkelmaß quadratisch angelegt sind.
Der Körper des Menschen ist so geformt, dass das Gesicht vom Kinn bis zu oberen Ende der Stirn und dem unteren Rand des Haarschopfes 1/10 beträgt, die Handfläche von der Handwurzel bis zur Spitze des Fingers ebenso viel, der Kopf vom Kinn bis zu höchsten Punkt des Scheitels 1/8. Vom unteren Teil des Kinns aber bis zu den Nasenlöchern ist der dritte Teil des Gesichts selbst, ebenso viel die Nase von den Nasenlöchern bis zur Mitte der Linie der Augenbrauen. Von dieser Linie bis zum Haaransatz wird die Stirn gebildet, ebenfalls 1/3…“
©cg
Der Zirkel
Oben gezeigte Zeichenfigur wird unter Studentenverbindungen mit „Zirkel“ bezeichnet.
Er ist u.a. neben dem Wappen das Erkennungszeichen einer Studentenverbindung. Er ist eine Verschlingung von meist in einem Zuge geschriebenen Anfangsbuchstaben des Verbindungsnamens und eines Leitspruches.
Der Leitspruch lautet in unserem Falle: Vivat! Crescat! Floreat! Es lebe, wachse und gedeihe…das Corps Berlin.
Zirkel bürgerten sich um 1780 zunächst bei den Orden und Corps ein, in Anlehnung auch an einen Teil der Erkennungszeichen der Freimaurer, nämlich den Zirkel als geometrisches Instrument.
Das Ausrufezeichen hinter dem Zirkel tauchte erst um 1820 auf. Das Zeichen bezieht sich auf den imperativen Aspekt des Vivat!.als Optativ, in einer Zeit also, in der richtiges Latein als Wissenschaftssprache auch entsprechend beherrscht wurde. O tempora mutantur!
Der Zirkel wird von Korporierten bei Veranstaltungen hinter die Unterschrift gesetzt. Führungspersonen, Chargierte genannt, setzen Ihre Amtsbezeichnung als x, xx, xxx, FM hinzu.
Der Zirkel wird auch auf sogenannten Couleurgegenständen verwendet, wie Gläsern, Krügen, Fahnen, Wappen, gelegentlich Mützen.
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